Wednesday, August 22, 2007

Der gloriose Sieg der Christen über die (moslemischen) Türken bei Belgrad

See also: The Siege of Belgrade Sitio de Belgrado

Vor rund 550 Jahren hat Papst Calixt III. angeordnet, auf dass beim Klang der Gebetsglocke alle Christen sich vereinigten in heißem Flehgebet, mit drei Vaterunser und drei Ave Maria, um Gottes Schutz und Segen auf die bedrohte Christenheit herabzurufen.
Damals hat der Türkenkaiser Mohammed II. seinen Entschluss, dem christlichen Abendland den Todesstoß zu versetzen, kundgetan. Das war keine Großtuerei; denn drei Jahre zuvor hatte er das oströmische Reich mitsamt seiner Hauptstadt Konstantinopel erobert, die Hagia Sophia, die Hauptkirche der Stadt, zur Moschee erklärt, das Kreuz auf ihrer Kuppel entfernt und darauf den Halbmond errichtet. Die christlichen Fürsten hatten den oströmischen Kaiser Konstantin XI. total im Stiche gelassen, sogar den Türken um des klingenden Geldes willen unterstützt. Vor dem Widerstand des Westens brauchte also Mohammed II. wahrlich nicht zu bangen. Am Vordringen nach den christlichen Kernlanden stand ihm nur Ungarn mit seinem Kriegshelden Huniadi entgegen. Zwangsläufig mußte daher Mohammeds II. Kriegsziel die Niederzwingung Ungarns und seiner Grenzfeste Belgrad sein. Dieser Riesengefahr stand Ungarn allein, auf sich gestellt, gegenüber. Die Kurzsichtigkeit der europäischen Fürsten gegenüber dieser gewaltigen Bedrohung von Osten her war katastrophal. Nur auf den Papst konnten die Ungarn hoffen. Papst Nicolaus V. (1447-1455) ließ einen Kreuzzug predigen und schickte dazu als seinen besonderen Legaten den hl. Johannes von Kapistrano, einen Franziskaner der strengen Observanz, einen feurigen Prediger und großen Wundertäter, zum Kaiser Friedrich III. Nach dem raschen Tod Nicolaus' V. bestätigte auch sein Nachfolger Papst Calixt III. (1455 bis 1458) den hl. Kapistran als seinen Legaten und rief die ganze Christenheit zur Hilfeleistung auf. Der hl. Johannes Kapistran beschwor auf den Fürstentagen zu Frankfurt (1454) und zu Wiener-Neustadt (1455) die versammelten Fürsten zu helfen, aber vergebens.

Am 7.4.1456 gelangte die Schreckenskunde nach Ungarn, Mohammed II. sei mit einer Riesenkriegsmacht im Anzug; am 27.6.1456 kam ein Hilfeschrei Huniadis, des heldenhaften ungarischen Feldherrn. Die Gefahr für den christlichen Westen war riesengroß.

In dieser kritischen Lage nahm der Papst seine Zuflucht zu den überirdischen Gewalten und veröffentlichte am 29.6.1456 sein Rundschreiben über das Gebet. Darin ordnete er das tägliche Mittagsläuten an, wodurch die ganze Christenheit an die Riesengefahr erinnert und zu Gebet und Buße aufgerufen werden sollte. Er wies darauf hin, wie das vertrauensvolle, beharrliche Gebet schon oft auch den Sieg der Beter im Waffengang gebracht habe: Moses betete, und Amalek ward geschlagen. Judith betete und fastete, und verlangte gleiches vom ganzen Volke, und das Riesenheer des Holofernes ward völlig aufgrieben. Ezechias betete, und ein Engel Gottes vernichtete das Heer des Assyrerkönigs Sennacharib. Judas, der Makkabäer, betete, und ein glänzender Sieg über eine vielmals größere Übermacht war der Erfolg.

Die damaligen politischen Führer haben leider die ernste Gefahr für das christliche Abendland nicht erkannt. Um so mehr waren der Papst und sein Legat wach. Beide waren alte Männer, aber voll heiligen Feuereifers für Christus und seine Sache. Der Papst hatte geschworen, all sein Hab und Gut, seine Gesundheit und seine Ruhe, ja sein Leben für Christus einzusetzen, und hatte dem hl. Johannes Kapistran den Auftrag gegeben, auf seine Kosten ein Söldnerheer zu werben. Und der hl. Kapistran, obwohl schon 70 Jahr alt, war unermüdlich tätig.

Bei all dieser immensen Arbeitsleistung blieb er aber der eifrige Beter, strenge Büßer, große Wundertäter. Entsprechend seiner Ordensrichtung trug er ein unbegrenztes Vertrauen zum hl. Namen Jesus und zur Patronin des Ordens, zur Immaculata. Sein Eifer für seinen Orden war glühend. Er darf sich rühmen, 4000 Novizen eingekleidet zu haben. Über alles aber ging ihm die Liebe zur Kirche. Er selbst gesteht, daß die Einigung der europäischen Christenheit sein Hauptanliegen gewesen sei. Auf des Ungarn Fürsten Huniadis Hilferuf (27.6.1456), sammelte er sein geworbenes Sölderheeer, begeisterte seine Soldaten mit Wort und Beispiel, durch Gebet und Wunder und sagte ihnen den sicheren Sieg bestimmt voraus. Sein Heer zählte ungefähr 40.000 Mann. Es herrschte Manneszucht in seinen Scharen. Noch rechtzeitig kam er nach Belgrad. Auf sein Zureden wagten die Belagerten einen Ausfall, zerstörten die Belagerungsmaschinen. Acht Tage dauerte die Schlacht, aber mit dem Schlachtruf: 'Jesus', und mit der Siegeszuversicht im Herzen, drangen die christlichen Kämpfer immer tiefer in die Schlachtreihen des Türken ein. Eine schreckliche Panik brach unter den Türken aus. 24.000 Tote und ungeheuere Beute ließen sie zurück. Der Sultan selbst ergriff die Flucht und machte erst in Sophia nach tagelanger Flucht Halt.

Für diesmal war Ungarn, der Vorposten des christlichen Westens, noch einmal gerettet. Der Jubel über diesen wunderbaren Sieg war unbeschreiblich. Doch der Widerstand der Magyaren verhinderte die Ausnützung des Sieges. Das und der Tod Huniadis brach auch dem hl. Johannes Kapistran das Herz. Er starb in Ungarn am 23.10.1456. Aber mögen auch spätere Siege über die Türken strahlender erscheinen, diesem Sieg von Belgrad ist es zu verdanken, daß nicht der Halbmond, sondern das Kreuz das Symbol Europas geblieben ist.

Dieser gloriose Sieg von Belgrad zeigt uns eines zur Genüge, dass Gebet und Buße Machtfaktoren sind, die Großes vermögen. Besonders ist es heute die eifrige Zufluchtsnahme zu Maria, der Hilfe der Christen und der Retterin aus unserer Not. Das Türkenläuten ist zum Angelus-Läuten geworden. Wir sind aufgerufen, den "Engel des Herrn" eifrig und gut zu beten, um Rettung aus der bolschewistischen (jetzt vor allem islamistischen) Gefahr. Und auch unsere Herzen schwillt frohe Heilszuverischt, dass durch Maria nicht der Untergang des Abendlandes komme, sondern seine Erneuerung und der Triumph der katholischen Wahrheit.

Darum, liebe Ehrenwächter des hochheiligen und unbefleckten Herzens Mariens, betet treu und eifrig den täglichen "Engel des Herrn"! Wie vom heiligen Rosenkranz kann man auch von ihm sagen, er ist die Davidsschleuder, mit der wir schneller und gründlicher über die Goliaths der Gottlosigkeit und des Hasses obsiegen als mit aller Politik und modernsten Waffen. das Wort des alten Görres hat immer noch Geltung: Betet, Völker, betet!

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